Ungeschminkt – wer bist du, wenn du niemand sein musst?
Stell dir vor, du legst alles ab.
Alle Rollen, die du tagtäglich einnimmst.
Das Make-up, die Erwartungen..
Was bleibt dann… wenn du ganz pur bist?
In meinem Kunstprojekt „Ungeschminkt“ durfte ich Frauen in genau diesem Moment erleben.
Absolut roh, echt, ungestellt. Und was ich gesehen habe, war zutiefst bewegend.
Jeden Tag schlüpfen wir in Rollen.
Wir sind Töchter, Mütter, Partnerinnen. Unternehmerinnen. Künstlerinnen. Angestellte.
Oft so selbstverständlich, dass wir gar nicht merken, wie sehr wir uns im Alltag an Erwartungen, äußere wie innere, anpassen.
Doch was passiert, wenn all das wegfällt?
Also nicht, als würde dir etwas fehlen, sondern wenn wir niemandem etwas beweisen müssen.
Wenn kein Bild nach außen aufrechterhalten werden muss.
Wenn wir einfach sein dürfen.
Genau hier setzt mein Projekt „Ungeschminkt – Wer bist du, wenn du niemand sein musst?“ an.
Ich habe Frauen eingeladen, sich ohne Make-up, ohne Styling, ohne inszenierte Pose vor meine Kamera zu stellen. Es ging nicht um „perfekte“ Fotos – sondern um einen ehrlichen Moment mit sich selbst.
Während der Shootings sind wir gemeinsam auf eine kleine innere Zeitreise gegangen und haben uns mit drei Anteilen verbunden, die in uns allen leben.
Der kindliche Anteil
Unbefangen. Neugierig. Lebendig.
Dieser Moment war eine Einladung, der kleinen Version von uns Raum zu geben. Mit all ihrer Offenheit, Freude und Verletzlichkeit. Wer waren wir, bevor wir gelernt haben, „jemand“ sein zu müssen?
Der rebellische Teenager
Wild. Eigen. Mutig.
Dieser Teil erinnert uns an unsere innere Kraft, an den Drang, uns abzugrenzen, unseren eigenen Weg zu gehen, gegen Erwartungen aufzubegehren. Manchmal vergessen wir diesen Funken. Hier durfte er wieder sichtbar werden.
Die weise Alte
Still. Klar. Liebevoll.
Zum Abschluss haben wir uns vorgestellt, wir wären viele Jahre älter und würden auf unser heutiges Selbst blicken.
Welche Botschaft würde diese weisen, ältere Version dir heute mitgeben?
Oft waren es Sätze voller Milde, Stärke und tiefer Wahrheit. Wie eine sanfte Umarmung aus der Zukunft.
In den Sessions entstand so viel Raum, in dem Masken fielen.
Ich erinnere mich an eine Frau, die am Anfang nervös lachte, versuchte, die „richtige“ Pose zu finden. Nach einigen Minuten schaute sie in die Kamera und plötzlich war da nichts mehr außer ihr selbst. Keine Rolle, kein Lächeln für andere. Nur Präsenz.
Dieser Moment war magisch.
Viele der Teilnehmerinnen sagten später:
„Ich habe mich so gesehen, wie ich mich lange nicht mehr gesehen habe.“
„Das war kein Shooting. Das war eine Begegnung mit mir selbst.“
Und genau das war mein Anliegen: einen Raum zu öffnen, in dem wir uns selbst wieder spüren. Nicht über den Verstand, sondern über ein tiefes Gewahrsein. Über den Körper. Über Präsenz.
Vielleicht ist die Frage „Wer bist du, wenn du niemand sein musst?“ gar nicht eine, die wir rational beantworten können.
Sie ist eine Einladung.
In uns hinein.
Zurück nach Hause.
Und du?
Wer bist du, wenn du niemand sein musst?
Ich lade dich ein, innezuhalten und dieser Frage nachzuspüren.
Teile deine Gedanken oder dein Gefühl gerne unten in den Kommentaren.
Ich freue mich auf einen Austausch mit dir.
Wenn du Lust hast, selbst Teil eines solchen ehrlichen Raumes zu werden, schreibe mir direkt eine Nachricht.